22.5. Montag, Heute ist "Kultur" angesagt. Wir fahren ca. 80km nach Kruje. Hier haben die Albaner schon in sozialistischen Zeiten ihrem Nationalhelden Skanderbek in einer Burg ein Monumentalmuseum errichtet. Um 1450 rum kämpfte dieser mit einigen anderen albanischen Fürsten gegen die eingefallenen Osmanen. Zahlenmäßig weit unterlegen, wandten sie die Partisanentaktik an. Einmal, während die Osmanen seine Burg belagerten, trieb er nachts eine Herde Ziegen, an deren Hörnern brennende Kerzen befestigt waren, in eine Schlucht. Die Türken sahen das, hatten aber Nachtruhe. Am nächsten Morgen sind sie dann alle hinterher. Kamen aber nie wieder aus der Schlucht heraus. War ein böses Gemetzel. Seitdem trug der Fürst Skanderbek immer einen Ziegenschädel auf seinem Helm. Ja, und in dem Museum waren wir. Anschließend eine halsbrecherische Fahrt über wilde Serpentinen mit Lastern und Radladern und Mercedessen durch die Stadt Kruje bergauf. Dann über völlig entschärfte Serpentinen (Leitplanken und Asphalt) auf den Berg Mali i Krujes (ca. 1200m) mit herrlichem Rundblick bis zum Meer. (Gott sei Dank, die Unwetter sind in den Bergen geblieben)
23.5. Dienstag, Erkundung der Umgebung von PaEmer. Erste Station "Port Albania". Hier gab es zwar keinen Hafen, dafür eine nette Gaststätte. Die Anfahrt ging über 40km auf einer wilden Straßen, Löcher, Schotterweg Kombination, wobei die letzten 4km nur noch Schotter waren. Mittagspause 2x Hähnchenbrust, 2xSalat, 2x Pommes +1 Wasser = 15€.
Weiter zur nächsten Bucht nach Spille. Wieder auf 30km viel Schotter, dafür die letzten 10km Edelasphalt.
24.5. Donnerstag, Dem dalmatinischen Pelikan auf der Spur. Da wir noch nie Pelikane in freier Natur beobachten konnten, sind wir heute zur Lagune Karavastase gefahren. Man war die groß... Aber Pelikane... Also ab zum Strand. Hier konnte man mit dem Auto über den Stand düsen. Bestimmt 300m breit und 10km lang. Einige Fischer standen bis zum Bauch im Wasser und zogen ihre Netze ein. Dann kam die Polizei... Lautstarke Diskussion, einpacken, abfahren. ABER ihre Netze durften sie wieder mitnehmen! Abends vor dem Zelt wieder das tägliche Gewimmel von Glühwürmchen (und Mücken). Einfach nur schön... das mit den Glühwürmchen...
25.5. Donnerstag, Dauerregen. Erst nach Dürres, durch Dürres hindurch zu einer Halbinsel und von dort Flucht vor einem Gewitter in ein italienisches Restaurant (Salat, gegrillte Kalamaris). In einer Regenpause das antike Amphitheater gesucht, aber hoffnungslos in den engste Gassen mit unserem Kia verfranst. Blos gut, dass wir nicht zu Fuß unterwegs waren - es ging wieder ein Wolkenbruch runter. Vor dem Regen in ein Café geflüchtet. Brrr, war der Kuchen süß... Zurück zum Campingplatz, angeln auf der Insel , Wolkebruch,... Abends "fremdgegangen" und im Nachbarhotel als einzige Gäste stundenlang 2 Kellner und die Küche beschäftigt. Rotwein, Raki,... Und am nächsten Tag haben wir festgestellt, dass wir Männertag gefeiert hatten...
26.05. Freitag, Umzug nach Ura Vajgurore bei Berat. Auf der Fahrt haben wir bei Kucore Pumpstationen, wie in Texas gesehen. Wir dachten, dass es Pumpen zur Be-Entwässerung der Felder wären, aber nein - es waren tatsächlich Erdölpumpen aus den 30ger Jahren, die tatsächlich noch teilweise förderten. Manche Pumpen standen in den Gärten. Ringsherum war alles schwarz vergatscht vom Erdöl.
27.5. Samstag, Ausflug nach Berat. Heute das erste Mal Grillwurst (Hack) direkt am Straßenrand bekommen. Lecker! Und das für ca. 35 Cent. Zuerst machten wir einen Basarbummel, dann Rundgang durch die Altstadt ("Stadt der tausend Fenster"). Dann mit dem Auto hoch zur Burg. Das interessante war, dass fast alle Häuser innerhalb der Burgmauern noch bewohnt sind.
Und nun den Berg hinauf zur Burg
28.5. Sonntag, Bei einem Ausflug Richtung Süden entdeckten wir ein Hinweisschild "Tomorr 10km". Warum nicht mal das Dorf besuchen, das dem ganzen Gebirge den Namen gegeben hat. Noch dazu, wo doch hier die weltberühmte Bektashi-Sekte einen ihrer zentralen Sitze hatte. Ok, es waren 13km, aber wir hatten uns nicht umsonst einen Allrader geleistet. Schon nach knapp 2 Stunden waren oben. Wanderstiefel angezogen, denn an einer Hauswand stand "2 km zur Burg". Abbruch der Burgsuche nach ca. 2 Stunden stramm bergauf. Inge verweigerte die Überquerung einer Bergrutschpassage. Sehr vernünftig! Was allerdings einen Bauern samt Pferd nicht tangierte. Picknick, und wieder runter.
Weiter geht's am 29.05. LINK